Die Idee

Die Freude und das Glück, welche Gerd Müller ausstrahlte, waren meine Hauptinspiration. Ich begann damit, verschiedene Fotos und Zeitungsausschnitte zu sammeln, um meine Erinnerung an ihn wieder aufleben zu lassen. In meiner Errinnerung hatte ich bereits eine klare Vorstellung von Gerd Müller - mit den Händen nach oben, jubelnd. Daraufhin schnitt ich eines der Fotos aus und stellte es auf die Fensterbank.

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Das Motiv

Eines Tages half mir ein glücklicher Zufall - die Sonne strahlte durch das Fenster auf das Foto und projizierte einen für mich unverkennbaren Schatten an die Wand. Das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich die richtige Idee hatte. Ich schnitt einige Motive aus und erstellte kleine Pappaufsteller. Eine seiner Jubelposen hat mich besonders berührt. Jene typische Aura des Glücks, die er in seiner Pose ausstrahlte, diente mir als Vorlage für eine Skizze. Damit war das Motiv geboren.

Das Phantom­modell

Durch eine vergrößerte Skizze auf Karton erstellte ich ein Phantommodell um die Größe, die Proportionen und den idealen Standort zu wählen.

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Das Modellieren

Nachdem das Konzept genehmigt wurde, begann das Modellieren der Skulptur in Ton. Mit meinen Händen und Werkzeugen arbeitete ich sorgfältig an den Details und verfeinerte die Form. Alte Bildaufnahmen von Gerd Müller waren meine Stütze sowie meine Freunde Raphael und Matthias die mir für die authentische Realisierung von Oberschenkeln als  Modell standen.

Das Tonmodell

Sobald das Tonmodell fertiggestellt ist, muss es entweder negativ in Gips weiter abgeformt werden oder aber in Silikon. Dieser Abguss wird als Negativform verwendet für weitere Arbeiten wie den Wachsabguss. Anschliessend wird es ausgepinselt mit Wachs und in mehreren Schritten zum Guss vorbereitet der in Bronze folgt. Gerade der Schritt mit dem Wachs soll der Künstler nicht aus der Hand lassen sondern selbst retuschieren - so wie es im Wachs dargestellt wird, wird es auch in Bronze gegossen.

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3D-Scan

Durch den 3D-Scan kann man auf die normalerweise aufwendige Silikonform  verzichten. Diese moderne Technik spart Zeit und Material, nicht aber den Künstler. Dieser muss alles noch einmal mit Wachs retuschieren und übermodellieren. Dadurch entseht ein Orignal in Wachs, welches aber bei einem Fehlguss unwiederbringlich verloren gehen kann.

3D-Druck

Es werden bei Vergrößerungen keine Tiefen und Höhen übertragen. Da ist der Künstler gefragt und Modelliert mit Wachs noch einmal alles nach. Das innere Auswachsen bestimmt die Wandstärke des Bronzegusses.

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Die Schamottform

Es wird eine Schalung  vorbereitet und mit flüssigen Schamott befüllt. In diesen wird das Wachspositiv (versehen mit Angusskanälen) eingetaucht.

Wenn der Schamott getrocknet ist wird die Form im Ofen gebrannt.

Der Bronzeguss

Die Figur wurde im Wachsausschmelz Verfahren und der Sockel in Sand gegossen.

Entfernung der Gussform

Nachdem die Bronze abgekühlt war und erstarrt ist, wurde  der Schamott von dem Bronzeguss entfernt und mit Wasserhochdruckstrahlen gesäubert.

Das Ziselieren

Nachdem die Bronze-Skulptur gegossen wurde, beginnt die aufwendige und mühevolle Ziselierarbeit. Hierbei werden die Details und Feinheiten der Skulptur von Hand nachgearbeitet und verfeinert. Dieser Prozess erfordert viel Präzision und Geschicklichkeit, da die Skulptur das endgültige Erscheinungsbild erhalten muss.

Die einzelnen Teile (13) wurden zusammengeschweisst,  überarbeitet und die ganze Figur mit Edelstahlrohren für die Stabilität versehen.

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Sandstrahlen

Durch die Schweissarbeiten ist die Figur mit unregelmäßigen Farbschattierungen durchsetzt. Die gesamte Figur wurde daher mit Sandstrahlen fein aufgerauht damit eine spätere Patina besser und gleichmäßig aufgenommen werden kann.

Die Hochzeit

Hier wird die Figur mit dem Bronzesockel verbunden.

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Patina

Zur Vervollkommnung dient die Patinierung durch welche der Skulptur ihre Lebendigkeit verliehen wird.

Das Modell wurde mit Kaliumsulfat (K2SO4) patiniert und danach gewachst.

Der Marmorsockel

Das Modell thront auf einem separaten Marmorsockel. Die Versetzung des Sockels erfolgte durch einen Kranwagen. Der Sockel selbst besteht aus Perlweiß gestrahltem Beton mit Kararasprit Marmor und wiegt etwa 600 Kilo.
Zusammen mit der Figur kommt das Denkmal auf ein Gesamtgewicht von etwa einer Tonne.

Der Platz um die Statue wurde Handgepflastert. Für die Pflasterung wurden ca. 200 Steinen verwertet in Form der für Bayern typischen Raute.

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Die Pflasterung

Der Platz um die Statue wurde Handgepflastert. Für die Pflasterung wurden ca. 200 Steinen verwertet in Form der für Bayern typischen Raute.

Aufstellung

Die Aufstellung der Bronzestatue war der letzte Schritt und erforderte ein letztes Mal Sorgfalt und Präzision, um sicherzustellen, dass die Bolzen genau in die vorgebohrten Löcher im Marmorsockel passten. Stahlträger unterhalb des Bronzesockels wurden dazu in tiefliegende Bohrlöcher im Marmorsockel eingefasst und mit speziellen Befestigungsmaterialien miteinander verbunden. Es ist wichtig, dass die Statue sicher befestigt wird, um ein Umkippen zu verhindern.


Damit war das Gerd Müller Denkmal an ihr Ziel angekommen.

Das Gerd Müller Denkmal

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„Man muss beim FC Bayern immer bewahren, was war und was ist. Gerd war ein unglaublicher Spieler - und ein toller Mensch, den wir nie vergessen werden. Heute ist ein ehrwürdiger Tag, um ihm zu gedenken. Er und Franz Beckenbauer sind die Ikonen, die der FC Bayern hervorgebracht hat" -- Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern